Stramme Schneeschuhtour auf Klausenberg und Predigtstuhl
Wir hatten es ja so gewollt: Einsam und ruhig. Da
dies im Winter oft mit selbstspuren korreliert, beinhaltete die knapp 20
km lange Runde über Klausenberg und Predigtstuhl einen gewissen
Konditionstrainingseffekt.
Die Runde ist auch normalerweise schon lang (ca. 16
km). Wir ließen es uns dennoch nicht nehmen und reisten
umweltfreundlich mit dem Zug an, was die zu bewältigende
Strecke noch etwas verlängert. Von Aschau Bahnhof geht es nämlich erst
einmal ca. 2,5 km durch den Ort, vorbei am Schloss Hohenaschau und
entlang der Prien, bis man nach ca. 25 Minuten den Ortsteil Hammerbach
erreicht. Von hier zunächst durch Wald, einige Lawinenstriche (nach den
heftigen Schneefällen vom Januar 2019 mit etwas
Geturne über Lawinenboller und umgeknickte Bäume) kreuzend bis zu einer
Weggabelung. Wie wir vermutet hatten, bogen die vorhandenen Spuren nach
rechts Richtung Hofalm ab. Wir jedoch wollten nach links (Süden). In
angenehmer Steigung - nun aber gepaart mit
abwechselnder Spurarbeit - erreichten wir wenig später die erste
Freifläche mit der Ellandalm.
Die Sonne und den schönen (Pulver)Schnee genießend ließen wir diese linkerhand liegen, ...
... um nach einem kurzen steileren Stück wieder in lichten Wald einzutauchen. Auf der folgenden Freifläche pausierten wir schließlich das erste Mal - mit ehrfürchtigen Blicken zu den an der Ostflanke des Klausenbergs abgegangenen Lawinen.
... um nach einem kurzen steileren Stück wieder in lichten Wald einzutauchen. Auf der folgenden Freifläche pausierten wir schließlich das erste Mal - mit ehrfürchtigen Blicken zu den an der Ostflanke des Klausenbergs abgegangenen Lawinen.
Nach einem kurzen Flachstück ging es noch einmal
steiler bergauf, und obwohl wir nun von einem Skitourengeher überholt
wurden, zogen wir weiterhin unsere eigene Schneeschuhspur. Wenig später
zog eine weitere Skitourengeherin an uns vorbei,
die sich überschwänglich und mit einer kleinen Fotosession bei uns für
die nicht zerstörte Skispur bedankte.
Gegen 14 Uhr erreichten wir schließlich die
verlassene Klausenhütte. Der angekündigte Föhnwind war hier bereits
deutlich zu spüren, doch wir fanden zumindest eine kleine Ecke an der
Nordseite des langsam zerfallenden Gebäudes, die einigermaßen
geschützt war. Nach einer Stärkung mit Tee, Muffins und Kuchen nahmen
wir die letzten Meter zum 1554m hohen Klausenberg in Angriff.
Am Grat hob uns der Wind gefühlt fast aus den Latschen, trotzdem gingen sich ein paar Fotos aus. Es wäre auch schade gewesen, wenn nicht - was für eine Aussicht für einen so niedrigen Gipfel!
Nachdem die Skitourengeherin gemeint hatte, dass
wir auf dem Weiterweg zum Predigtstuhl das Wald-Wild-Schongebiet nicht
betreten würden und ohnehin eine breite Spur dorthin zog, blieben auch
wir dem Kamm treu und stiegen nicht in die Nordwestflanke
des Klausenbergs herunter, wo man ebenfalls hätte queren können. Im
Nachhinein ärgere ich mich über diese Entscheidung ein wenig, denn ich
muss zugeben, dass sie schon auch aus Faulheit getroffen wurde... Ganz
sicher bin ich mir jedoch noch immer nicht, ob
wir der geschützte Bereich tatsächlich auch den unmittelbar an den
Gipfel angrenzenden Kamm umfasst, oder ob lediglich der Bereich jenseits
der Abbruchkante gemieden werden sollte.Am Grat hob uns der Wind gefühlt fast aus den Latschen, trotzdem gingen sich ein paar Fotos aus. Es wäre auch schade gewesen, wenn nicht - was für eine Aussicht für einen so niedrigen Gipfel!
Unter dem kleinen Kreuz des Predigtstuhls genossen
wir noch einmal eine sonnige Gipfelrast - jetzt glücklicherweise wieder
ohne Wind.
In bestem Pulverschnee (was wäre ich hier gerne mit
den Skiern runtergefahren!) ging es schließlich hinunter zur Bergwachthütte.
Auf einen weiteren Anstieg zum Abereck verzichteten wir, denn das Spuren
hatte schon an den Kraftreserven genagt
und die Tour war noch lange nicht vorbei.
Durch wunderschön verschneiten Wald gelangten wir
zum "Eiskeller", einer kleinen Freifläche, von der man sich gut
vorstellen kann, dass sie auch im Sommer einigermaßen kühl bleibt.
Im tiefen Schnee war selbst dieses Flachstück
einigermaßen anstrengend zu gehen, sodass ich mich im folgenden kurzen
Gegenanstieg fast wie bei einer Expedition fühlte: Einen Schritt gehen,
verschnaufen, einen Schritt gehen, verschnaufen,
... . Und als hätten wir noch immer nicht genug gehabt, verpassten wir
danach auch noch den Abzweig, der uns ohne Umwege zur Hofalm geführt
hätte. Stattdessen folgten wir in Gesprächen versunken der
Skitourenautobahn und fanden uns somit auf der Freifläche
bei der Schmiedalm wieder. Also nochmals ganz leicht ansteigend wieder
nach Osten und schließlich hinab ins Tal. Ein Vergleich der Uhrzeit und
der Beschilderung zum Bahnhof ließ uns hoffen, dass wir den Zug um 16:25
Uhr noch erwischen könnten. Quasi im Stechschritt
brachten wir die letzten 2 km hinter uns - und erreichten den Bahnhof 3
Minuten vor Abfahrt des Zuges. Perfekt!
- Tourdatum: Sonntag, 27.01.2019
- Höhenmeter: ca. 1000
- Zeitbedarf: knapp 8 Stunden
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