Von Bad Wiessee über Focken- und Geierstein nach Lenggries

Nach dem Klettersteig am 1. Mai stand mir für den Christi-Himmelfahrt-Donnerstag mal wieder der Sinn nach einer gemütlichen Wanderung mit schöner Einkehr. Es sollte auf den Fockenstein (1564m), einen der wohl meistbesuchten Gipfel der bayerischen Voralpen, gehen – allerdings nicht „einfach so“, sondern als Überschreitung von Bad Wiessee am Tegernsee nach Lenggries. Los geht’s an der Bushaltestelle „Söllbach“ (Bus Nr. 9559 von Gmund), zunächst zum
Hotel und Gasthof „Sonnenbichl“ und gleich darauf sehr steil und unschön quer über die Skipiste. Erst danach wird es gemütlicher; der Pfad führt durch Wald bis zur Waxelmoosalm, von wo aus man einen guten Blick auf den Fockenstein hat. Bis zur Einkehr an der Aueralm (1267m) bleibt man nun auf einem Fahrweg, den auch viele
Mountainbiker nutzen. Da wir genau zur Mittagszeit an der beliebten Alm ankamen, bekamen wir nur mit Glück einen Platz auf der aussichtsreichen Sonnenterasse und mussten für Bier und Kuchen circa 15 Minuten anstehen, obwohl die Wirtsleute wirklich flott
waren. Es hat sich jedoch gelohnt, und ich bin nun um eine Erkenntnis reicher: Helles und Blaubeerkuchen passen eigentlich ganz gut zusammen! Weiter geht es von hier ebenfalls kurz auf einer Fahrstraße, dann biegt man rechts in den Wald ein, in dem sich der Wanderpfad in Serpentinen dem Gipfel nähert. Dieser ist nach etwa dreißig Minuten
Gehzeit von der Alm erreicht. Wie erwartet war einiges los, doch wir ergatterten einen schönen Sitzplatz mit toller Aussicht auf Tegernsee (Bild rechts), Wendel-
stein, Risserkogel und Blankenstein, Hirschberg, Guffert, die Blauberge und Roß- und Buchstein mit der Tegernseer Hütte, um nur einige zu nennen. Auch den Wilden Kaiser, das Karwendel und Wettersteingebirge konnten wir erahnen. Da uns trotz Bewölkung die Sonne treu blieb, konnten wir uns nach einer weiteren ausgiebigen Rast nur schwer von diesem Logenplatz trennen. Doch wir wollten ja noch einen zweiten Gipfel, den Geierstein (1491m), mitnehmen und von dort nach Lenggries wandern. Vom Fockenstein braucht man bis zum Geierstein etwa anderthalb Stunden, wobei die Orientierung nicht ganz einfach ist – genau dies steht auch in der Beschreibung der Tour in
meinem Wanderführer „Mit Bahn und Bus in die Münchner Berge“, welche uns schließlich doch auf den richtigen Weg brachte. Beim Schlussanstieg auf den Geierstein darf man sogar noch ein wenig kraxeln, und auch der Gipfel an sich wirkt viel rauher als der des Fockensteins. Er bietet aber gleichzeitig eine tolle Sicht auf Lenggries und das gegenüberliegende
Brauneck und erfreut sich eines Gipfelkreuzes, welches fast überdimensioniert wirkt. Für den Abstieg sollte man eine gewisse Portion Trittsicherheit mitbringen, da es nun etwa 800 Höhenmeter auf teils sehr steilem und mit Felsen und Wurzeln gesprenkeltem Pfad hinab geht. In Lenggries muss man dann nur noch den Bahnhof finden und hoffen, dass man nicht gerade die BOB verpasst hat. Andererseits gibt es vor Ort auch genügend Biergärten, in denen man sich die Wartezeit verkürzen kann.

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