Roßstein-Westgrat - Zwischen Trubel und Einsamkeit

Bergtrubel und Einsamkeit liegen oft nah beieinander. Das mussten wir bei unserer Tour zur Tegernseer Hütte an diesem wunderschönen Oktoberwochenende leidvoll feststellen. Dass es an Roß- und Buchstein nicht selten zugeht wie am Stachus, war mir schon klar. Aber dass es SO voll sein würde, das hatte ich nicht erwartet. Die einzigen Lichtblicke des Tages waren der schöne Westgrat auf den Roßstein sowie die spontane, sehr genussvolle Einkehr in der Buchsteinhütte.


Von der Bushaltestelle "Tegernseer Hütte" (RVO-Bus 9556 von Tegernsee) ging es über den bekannten Weg hoch zur Sonnbergalm. Da hier nahezu jeder Quadratzentimeter mit pausierenden Wanderern belegt war, setzten wir unseren Weg zunächst fort und nahmen den Felsblock am Abzweig des Miniklettersteiges für unsere Brotzeitpause in Beschlag - hier hatten wir wenigstens ein bißchen unsere Ruhe.


Da wir über den nicht markierten Westgrat auf den Roßstein steigen wollten, folgten wir anschließend noch ein paar Metern dem Steig, der westlich am Roßstein vorbeiführt. Rechts über die Wiese...


... gelangten wir zum Grat, der sich zunächst etwas im Unterholz versteckt.


Steigspuren fanden wir erstmal keine, daher versuchten wir einfach, uns so exakt wie möglich am Grat zu halten. Gleich zu Beginn war eine kurze, etwas kompliziertere Kletterstelle (etwa III-) zu meistern. Weiter ging's durch ein Gemisch aus Fels (nochmals kurz II), Latschen und tiefen Löchern dazwischen, ...



... bis wir zur sanften Gratschneide gelangten.


Dass von rechts ein ziemlich deutlicher Steig heraufkam, bestätigte uns, dass wir wohl einen recht komplizierten Weg genommen hatten. Aber so hatten wir ein paar schöne Kletterstellen mehr - denn auf dem eigentlichen Grat ist eher Gehen angesagt.



Wir genossen die Ruhe und die Abgeschiedenheit, während um uns herum der Bär steppte. Daher ließen wir uns für eine weitere Pause auch nicht am belagerten Roßsteingipfel, sondern etwas darunter (direkt über dem Ausstieg der Kletterrouten) nieder.



Eigentlich wollten wir ja in der Tegernseer Hütte einkehren, doch nachdem dort - zugegebenermaßen erwartungsgemäß - NOCH mehr los war, gingen wir gleich weiter. Auch den Anstieg zum Buchstein über die völlig verstopfte Speckrinne schenkten wir uns. Spontan entschieden wir uns dafür, zur Buchsteinhütte zu gehen, was sich als absolut geniale Entscheidung entpuppte. In der Sonne sitzend genossen wir eine Portion überaus leckere Krautschupfnudeln und ein Stück Kuchen, bevor sich die Sonne hinter dem Roßstein versteckte und damit die Zeit zum Aufbruch gekommen war.


Hinab folgten wir der langweiligen Fahrstraße bis zur Haltestelle "Kreuth Klamm". Da wir für den Bus um 16:57 Uhr viel zu früh dran waren, machten wir noch einen gemütlichen Spaziergang nach Wildbad Kreuth.
  • Tourdatum: Samstag, 24.10.2015
  • Zeitbedarf: knapp 2,5 Stunden bis zum Roßsteingipfel, 45 Minuten bis zur Buchsteinhütte
  • Höhenmeter: etwa 900

Kommentare

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    1. Ich gehe mal davon aus, dass sich das auf den einsamen Westgrat und das Essen auf der Buchsteinhütte bezieht ;)

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  2. Gipfelfoto ganz toll !!!

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    1. Danke, ich wollte eigentlich nur verdeutlichen, wie voll es da war ;)

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