Überschreitung von Ponten (2044m) und B'schießer (2000m): Im Wechselbad der Gefühle
Nachdem sich der Frühling dieses Jahr bisher ja
nicht so recht aus der Deckung gewagt hat, zeigte sich das Bergwetter am
Christi-Himmelfahrts-Wochenende endlich von seiner besten Seite:
Strahlender Sonnenschein und Temperaturen bis an die Dreißiggrad-Marke - da sollte sich in unserem Kurzurlaub im Allgäu doch der
ein oder andere Gipfel ausgehen!
Nachdem wir am Donnerstag das Naturschutzgebiet Widdumer Weiher besucht hatten, ging es am Freitag von Vorderhindelang auf das
1655m hohe Imberger Horn und über den Strausberg retour. Für Samstag
hatten wir uns zu einer geführten Adlerexkursion
des LBV Schwaben angemeldet. Das am Giebel (1949m) brütende
Steinadler-Pärchen zeigte sich leider von seiner scheuen Seite, sodass
eher die Einkehr an der wunderschön gelegenen Laufbichlalpe zum
Highlight des Tages wurde. Doch die Wiedergutmachung ließ nicht
lange auf sich warten - genauer gesagt nur einen Tag, denn bei unserer
Tour über Ponten (2044m) und B'schießer (2000m) zeigten sich gleich zwei
avifaunistische Raritäten. Und auch eine gewisse bergsteigerische Würze
war aufgrund des noch vorhandenen Schnees
in der Gipfelflanke mit dabei…
Nachdem wir unser Auto rückreisefertig am großen Parkplatz in Hinterstein abgestellt hatten, starteten wir nicht wie der vermutlich größte Teil der Wanderer über die offensichtlichere Forststraße, sondern über den schönen und vor allem schattigen Wildfräuleinsteig (startet am Bergsteigerhotel "Grüner Hut") hinauf Richtung Willersalpe.
Dort gab es eine schnelle Erfrischung in Form von Skiwasser, bevor wir unseren (steilen) Weg zum Zirleseck, einer markanten Einschartung, fortsetzten. Hier könnte man glatt nochmal Pause machen, denn sowohl das wuchtige Gaishorn als auch die Berge im Osten präsentieren sich wunderbar.
Aber es sollte ja noch auf zwei Gipfel gehen. Also stapften wir weiter, schon bald durch den ersten Schnee.
Bis auf eine kurze Stelle, an der eine Mure den Steig ein wenig in Mitleidenschaft gezogen hatte, verlief der Aufstieg aufgrund der südseitigen Exposition jedoch problemlos (für die letzten Meter sollte man allerdings schwindelfrei sein) und so erreichten wir den Ponten (2044m) um kurz vor zwei.
Zufrieden ließen wir uns am Gipfel nieder - allein, wie schön!
Während wir nun so dasaßen und uns unsere Brotzeit schmecken ließen, tauchte am Himmel plötzlich ein steinadlergroßer Vogel auf. Sofortiger Griff zu den Ferngläsern - und dann die Überraschung: Ein Gänsegeier! Und nicht nur einer, sondern gleich 13 (!) Stück kreisten über unseren Köpfen. Was für ein majestätischer Anblick!
Total geflasht wiesen wir auch den nun zu uns stoßenden Wanderer auf diese Sensation hin; er schien sich jedoch mehr für die vielen Gleitschirmflieger zu interessieren. Wir jedoch waren völlig aus dem Häuschen, sodass wir voller Glücksgefühle den Weiterweg antraten.
Die Querung des ersten Schneefeldes gestaltete sich dabei noch problemlos...
... je näher wir der Gipfelflanke jedoch kamen, desto abschüssiger wurde das Gelände. Nachdem wir ein weiteres, steiles Schneefeld bereits gequert hatten und schließlich realisierten, dass der Steig auf den letzten Metern noch komplett unter dem in der ostseitigen Rinne befindlichen Schnee begraben war (siehe Bild oben), entschieden wir uns, weglos durch die Schrofen aufzusteigen. Im steilen Gelände war dies nicht unbedingt angenehm und so arbeiteten wir uns langsam und behutsam hinauf. Erleichterung machte sich breit, als wir oben schließlich wieder in ebenem Gelände landeten - knapp 45 Minuten hatten wir für ca. 50 hm gebraucht. Am Gipfel gönnten wir uns daher eine weitere Verschnaufpause.
Da es bereits halb vier war und wir ja auch noch eine mindestens zweistündige Heimfahrt vor uns hatten, blieben wir jedoch nicht allzu lange und brachen bald Richtung Zipfelsalpe auf - diesmal glücklicherweise ohne Schnee. Die zweite Überraschung ließ dabei nicht lange auf sich warten: Wenige Meter unterhalb des Gipfels saß ein Schneehuhn-Männchen seelenruhig neben dem Wanderweg und ließ uns bis auf wenige Meter heran - für uns Hobby-Vogelkundler eine weitere wahnsinnig tolle Erfahrung.
Nachdem ich gefühlt fünfzig Fotos geschossen hatte, konnten wir uns schlussendlich losreißen und weiter absteigen - nun wieder voller Glücksgefühle.
Der Abstieg zog sich bisweilen ein wenig, ist aber landschaftlich recht schön. Die Zipfelsalpe hatte leider noch geschlossen, aber einen tollen Abschluss bescherte uns das Bergsteigerhotel und -restaurant "Grüner Hut", wo wir uns unser Abendessen in Form von Gemüseflammkuchen und einem Tris aus Maultasche, Kasknödel und Nocken schmecken ließen - sehr lecker!
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Nachdem wir unser Auto rückreisefertig am großen Parkplatz in Hinterstein abgestellt hatten, starteten wir nicht wie der vermutlich größte Teil der Wanderer über die offensichtlichere Forststraße, sondern über den schönen und vor allem schattigen Wildfräuleinsteig (startet am Bergsteigerhotel "Grüner Hut") hinauf Richtung Willersalpe.
Dort gab es eine schnelle Erfrischung in Form von Skiwasser, bevor wir unseren (steilen) Weg zum Zirleseck, einer markanten Einschartung, fortsetzten. Hier könnte man glatt nochmal Pause machen, denn sowohl das wuchtige Gaishorn als auch die Berge im Osten präsentieren sich wunderbar.
Aber es sollte ja noch auf zwei Gipfel gehen. Also stapften wir weiter, schon bald durch den ersten Schnee.
Bis auf eine kurze Stelle, an der eine Mure den Steig ein wenig in Mitleidenschaft gezogen hatte, verlief der Aufstieg aufgrund der südseitigen Exposition jedoch problemlos (für die letzten Meter sollte man allerdings schwindelfrei sein) und so erreichten wir den Ponten (2044m) um kurz vor zwei.
Zufrieden ließen wir uns am Gipfel nieder - allein, wie schön!
Ponten mit Rohnenspitze (1990m) und den Tannheimer Bergen im Hintergrund |
Gais- (2247m) und Rauhhorn (2240m), ersteres noch mit einigen Skispuren im hier einsehbaren Nordhang |
B'Schießer, unser nächstes Ziel |
Während wir nun so dasaßen und uns unsere Brotzeit schmecken ließen, tauchte am Himmel plötzlich ein steinadlergroßer Vogel auf. Sofortiger Griff zu den Ferngläsern - und dann die Überraschung: Ein Gänsegeier! Und nicht nur einer, sondern gleich 13 (!) Stück kreisten über unseren Köpfen. Was für ein majestätischer Anblick!
Neben Bartgeiern (Einzelgänger) werden auch Gänsegeier immer öfter in den bayerischen Bergen gesichtet |
Total geflasht wiesen wir auch den nun zu uns stoßenden Wanderer auf diese Sensation hin; er schien sich jedoch mehr für die vielen Gleitschirmflieger zu interessieren. Wir jedoch waren völlig aus dem Häuschen, sodass wir voller Glücksgefühle den Weiterweg antraten.
Die Querung des ersten Schneefeldes gestaltete sich dabei noch problemlos...
... je näher wir der Gipfelflanke jedoch kamen, desto abschüssiger wurde das Gelände. Nachdem wir ein weiteres, steiles Schneefeld bereits gequert hatten und schließlich realisierten, dass der Steig auf den letzten Metern noch komplett unter dem in der ostseitigen Rinne befindlichen Schnee begraben war (siehe Bild oben), entschieden wir uns, weglos durch die Schrofen aufzusteigen. Im steilen Gelände war dies nicht unbedingt angenehm und so arbeiteten wir uns langsam und behutsam hinauf. Erleichterung machte sich breit, als wir oben schließlich wieder in ebenem Gelände landeten - knapp 45 Minuten hatten wir für ca. 50 hm gebraucht. Am Gipfel gönnten wir uns daher eine weitere Verschnaufpause.
Rückblick zum Ponten |
Links der formvollendete Hochvogel (2592m), rechts Großer Daumen (2280m) |
Da es bereits halb vier war und wir ja auch noch eine mindestens zweistündige Heimfahrt vor uns hatten, blieben wir jedoch nicht allzu lange und brachen bald Richtung Zipfelsalpe auf - diesmal glücklicherweise ohne Schnee. Die zweite Überraschung ließ dabei nicht lange auf sich warten: Wenige Meter unterhalb des Gipfels saß ein Schneehuhn-Männchen seelenruhig neben dem Wanderweg und ließ uns bis auf wenige Meter heran - für uns Hobby-Vogelkundler eine weitere wahnsinnig tolle Erfahrung.
Nachdem ich gefühlt fünfzig Fotos geschossen hatte, konnten wir uns schlussendlich losreißen und weiter absteigen - nun wieder voller Glücksgefühle.
Der Abstieg zog sich bisweilen ein wenig, ist aber landschaftlich recht schön. Die Zipfelsalpe hatte leider noch geschlossen, aber einen tollen Abschluss bescherte uns das Bergsteigerhotel und -restaurant "Grüner Hut", wo wir uns unser Abendessen in Form von Gemüseflammkuchen und einem Tris aus Maultasche, Kasknödel und Nocken schmecken ließen - sehr lecker!
- Tourdatum: Sonntag, 02.06.2019
- Zeitbedarf (ohne Pausen): Hinterstein - Willersalpe gut 1,5 Stunden, Willersalpe - Ponten nochmal gut 1,5 Stunden, Ponten - B'Schießer (ohne Schrofenaufstieg) gut 30 Minuten, Ponten - Hinterstein ca. 2,5 Stunden, Gesamt ca. 6 Stunden
- Höhenmeter: gut 1200
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