Brünstlkopf (1814m) mit langem Abstieg durch's Gießenbachtal

Auch in Zeiten von Corona (zumindest in den noch etwas weniger kritischen Zeiten vergangenen Herbst) kommt für mich eine Anreise mit dem Auto eigentlich nicht in Frage, sofern ich alleine unterwegs bin. Für meine erste Nach-Urlaubs-Tour suchte ich mir daher ein Ziel heraus, das zeitlich gut und ohne zusätzliche Busfahrt erreichbar ist. Zu meinem Glück fand ich sogar eine Besteigungsvariante, bei der die öffentliche Anreise ihre größte Stärke ausspielt: Dem unterschiedlichen Ausgangs- und Endpunkt.

Vom Bahnhof Farchant geht es Richtung Westen. Am Ortsrand kann man nun den Schildern zum Brünstlkopf folgen. Im Gegensatz zur Tourenbeschreibung meiner Inspirationsquelle ließ ich den Schafkopf aus, da ich versprochen hatte, nicht allzu spät wieder zuhause zu sein. 

 

Das Brünstlkreuz, einem vorgelagerten "Gipfel" des Brünstlkopfs erreichte ich etwa zweieinhalb Stunden nach meinem Aufbruch. Da die Bank besetzt war und ich lieber allein sein wollte, ging ich gleich weiter.

Nur wenig später stand ich bereits am höchsten Punkt meiner Wanderung. Auf der flachen Gipfelwiese war es gar nicht leicht, ein geeignetes Plätzchen zum hinsetzen zu finden, aber nach ein wenig suchen richtete ich mich einigermaßen ein.

 

Hinab sollte es nun auf anderem Weg gehen: Durch das lange Gießenbachtal, über einen zwar markierten, aber wohl doch eher wenig begangenen Weg. Zunächst machte ich mich über das Hasenjöchl auf den Weg zur Roßalm. Dort dann ein kleiner Schock: Nach Oberau sollte es noch geschlagene drei Stunden dauern?! Dann würde es eng mit der versprochenen frühen Rückkehr nach Hause... Aber gut, nun war ich hier und wollte mich von meinem Plan auch nicht mehr abbringen lassen. 

Links Notkarspitze, rechts Gießenbachtal

Und sicherlich hat es sich gelohnt: Der wie gesagt zwar (sehr gut!) markierte Pfad führt schmal und wild-romantisch mit einigen schönen Blicken in's Gießenbachtal nach unten. Einige Male macht er zudem tatsächlich eher den Eindruck eines eher vernachlässigten Steiges - wären da nicht die frischen Farbmarkierungen und die ausgesägten Baumstämme. Trotzdem sollte man einigermaßen "geländegängig" sein. Und viel los war wirklich nicht: Lediglich ein Trailrunner kam mir auf halber Strecke entgegen.

Gegen halb drei erreichte ich schließlich Oberau. Anderthalb Stunden hatte ich statt der laut des Schildes benötigten drei gebraucht - der Hausfriede würde also gewahrt bleiben.

  • Tourdatum: Sonntag, 13.09.2020
  • Zeitbedarf: Bahnhof Farchant - Brünstlkopf ca. 3 Stunden, Brünstlkopf - Bahnhof Oberau knapp 2,5 Stunden
  • Höhenmeter: Etwa 1150

Kommentare

  1. Der Abstiegsweg über den direkten Weg nach Oberau ist wirklich sehr schön und empfehlenswert. Mir ist im Sommer dort niemand begegnet - trotz der Beschilderung ein Kandidat für (fast) vergessene Wege! :-)

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    1. Vielen Dank für deinen Kommentar und die Bestätigung :-)

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