Schafreuter (2101m): Wer wagt, gewinnt!

Manchmal muss man's eben durchziehen. Seit langem war diese kleine Hüttentour mit zwei Kolleginnen geplant. Eine halbe Woche davor dann die Ernüchterung: Niederschlagswahrscheinlichkeit bei über 80% an beiden Tagen, Schnee ab etwa 1700m. Sollten wir trotzdem gehen? Ja, und es hat sich wirklich gelohnt.


Ankunft an der Oswaldhütte, Losgehen im Regen. Schon bald wurde es aber besser, da wir durch den Wald ganz gut geschützt waren.


Nahe der Moosenalm dann die Entscheidung. Weiter zum Schafreuter oder direkt zur Hütte? Da es erst halb zwei war und wir den Nachmittag noch nutzen wollten, stiegen wir weiter empor. Schließlich hatte es auch aufgehört zu regnen.


Kurze Zeit später stießen wir auf den ersten Schnee. Den Weg zum Schafreuter hatte offensichtlich noch niemand genommen. Eigentlich kein Wunder. Wir tauchten in die Wolken ein und folgten stur dem langgezogenen Nordwestrücken des Berges.


Bis wir gegen 15 Uhr den Gipfel erreichten. Auch mal was nettes: Alleine am Schafreuter.


Die ersten Meter bergab gaben der Unternehmung dank des steilen Geländes gar noch eine gewisse Würze und immer wieder ließen die Wolken geheimnisvolle Nahblicke zu.



Als wir um kurz vor 16 Uhr die Hütte erreichten, war zumindest wieder die nähere Umgebung ganz gut zu sehen.


Wir freuten uns trotz alledem, in die warme Stube eintreten und die nassen Sachen im Trockenraum deponieren zu können. Nachdem wir unser gemütliches Viererzimmer bezogen hatten, spendierten wir uns erstmal einen leckeren Zwetschendatschi. Zum Abendessen wenig später gab es ebenfalls sehr geniale Knödel. Und zum Nachtisch... kam tatsächlich noch einmal die Sonne zum Vorschein.



Was für ein Glück! Schon allein dafür hatte es sich gelohnt. Und als wir gegen 20 Uhr noch einmal vor die Hütte traten, bot sich uns noch ein weiteres beeindruckendes Naturschauspiel: Das Röhren der Hirsche in der Dunkelheit. Laute, die gleichzeitig erhaben und irgendwie furchteinflößend klingen.


Am nächsten Tag präsentierte sich die Umgebung dagegen wieder nebelverhangen und es schneite leicht.


Wir beschlossen, zunächst "untenrum" bis zur Moosenalm zu gehen und dann zu entscheiden, ob wir direkt absteigen oder den etwas weiteren Weg über den Reitsteig nehmen sollten. Nahe der Moosenalm entkamen wir dem Nebel.


Da laut Hüttenhomepage der Weg über den Reitsteig sehr schön sein sollte und wir wenig Lust auf den breiten Fahrweg zur Oswaldhütte hatten, schlugen wir also weiterhin nördliche Richtung ein. Durch triefnasse Wiesen gelangten wir zur Wiesbauernalm, wo sich der Weg teilt: Weiter geradeaus zum Grasköpfl und der Pirschschneid (sicher auch eine schöne Tour), nach links hinab ins Rißtal. Da wir zurück zum Auto mussten, wandten wir uns nach links und folgten dem wirklich sehr idyllischen Reitsteig entlang der Flanke des tief eingeschnittenen Tals.


Am frühen Nachmittag und bei zaghaften Sonnenschein erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt. Auf der Fahrt nach Tegernsee wurde es sogar immer noch freundlicher, sodass wir bei richtig schönem Wetter an der Naturkäserei ankamen. Zwar war es uns zum Draußensitzen leider noch zu kühl, aber irgendwie sorgte der Sonnenschein trotzdem für weitere Aufhellung der Gemüter - und bestätigte nebenbei: So schlecht hatten wir es wettermäßig gar nicht erwischt!
  • Tourdatum: Samstag und Sonntag, 16. und 17.09.2017
  • Zeitbedarf: Oswaldhütte - Abzweig Schafreuter 2 Stunden, Abzweig - Gipfel knapp 1,5 Stunden, Gipfel - Hütte gut 30 Minuten

Kommentare

Beliebte Posts