Osterfeuerspitze über Heldenkreuz - Stiller Aufstieg für kraxelfreudige Naturliebhaber

Und wieder ein Wochenende mit Traumwetter! Da in höheren Lagen noch massig Schnee liegt und ich nicht schon wieder die Schneeschuhe umsonst mitschleppen wollte, suchte ich mir ein relativ niedriges Ziel mit steilem Anstieg aus: Die Osterfeuerspitze kommt für eine solche Tour wie gerufen. Doch der Normalweg ist leider mittlerweile ziemlich überlaufen - aber ich hatte doch mal etwas von einer anspruchsvolleren Variante gelesen...?


Tatsächlich gibt es für absolut trittsichere und schwindelfreie Bergwanderer noch eine Möglichkeit, dem gerade einmal 1368m hohen Gipfel aufs Haupt zu steigen. Hier sollte ich doch meine Ruhe finden.

Vom Bahnhof Eschenlohe geht es erst einmal gemütlich durch den Ort und hinauf zum Heldenkreuz mit phantastischem Blick ins Pfrühlmoos und zur Zugspitze.


Deutliche Pfadspuren leiten nun weiter den schmalen Rücken hinauf.


Teilweise steil, aber im Grunde unschwierig geht es weiter hinauf. An einem Absatz hat man einen tollen Blick in die rechterhand liegende Schlucht - hier sollte man schon schwindelfrei sein, denn das Gelände bricht nahezu senkrecht ab. Die Schlüsselstelle kann man ebenfalls bereits gut einsehen: Ein steiles Schrofenstück, das kurzzeitig keine Fehler verzeiht.

Ich widmete mich jedoch erst einmal der anwesenden Fauna. Aus Richtung der Felswand zogen nämlich immer wieder zwei Schwalben ihre Kreise über die Schlucht. Wieder einmal war ich froh, dass ich mittlerweile eigentlich immer mein Fernglas einpacke! Denn bei näherem Betrachten war schnell klar, dass es sich nur um Felsenschwalben handelt konnte - eine in Deutschland sehr seltene Art. Ich genoss noch eine Weile den Anblick und die wärmenden Sonnenstrahlen, bevor ich schließlich meinen Weg fortsetzte.


Konzentriert machte ich mich kurz darauf an die Schlüsselstelle, welche vor allem aufgrund des bröseligen Untergrunds etwas unangenehm ist. Oben muss dann noch eine ausgesetzte Querung gemeistert werden, bis man wieder in freundlicheres Gelände kommt.


Weiterhin den Pfadspuren folgend traf ich schließlich auf den belebten Normalweg. Diesem folgte ich - mit einer weiteren kleinen Pause - zum noch belebteren Kreuz. Mindestens fünf Mountainbiker hatten ihre Radl hier hoch getragen und beanspruchten einen großen Teil des ohnehin nicht sehr weitläufigen Gipfels.


Ich machte also nur schnell ein Foto und stapfte gleich weiter. Wenige Meter entfernt fand ich ein gemütliches Plätzchen mit Zugspitzblick für meine ruhige Gipfelpause.


Nachdem ich den Moment angemessen genossen hatte, machte ich mich auf Richtung Ölrain. Den folgenden Abschnitt kannte ich bereits von meinem Besuch im November 2013: Ein wunderschöner Pfad führt durch licht bewaldetes Gelände immer am Bergrücken entlang Richtung Osten.


Nun ließ der erste Schnee nicht mehr lange auf sich warten - ich hatte es befürchtet. Am ohnehin wenig spektakulären Gipfel des Ölrain verweilte ich daher nicht lange, ...


... sondern stieg, garniert mit schönen Blicken ins Karwendel...


... zur Wankhütte ab, von wo aus mich der gut ausgebaute Wanderweg hinunter nach Ohlstadt brachte. Dank meines zum Ende hin stark beschleunigten Schrittes (meine Erinnerung meldete erst spät, dass man zum Bahnhof ein paar zusätzliche Meter bzw. Minuten rechnen muss) erreichte ich noch rechtzeitig für den 16:25 Uhr-Zug den für Bergwanderer etwas ungünstig liegenden Bahnhof.

  • Tourdatum: Samstag, 30.03.2019
  • Zeitbedarf (ohne Pausen): Bahnhof Eschenlohe - Heldenkreuz ca. 45 Minuten, Heldenkreuz - Osterfeuerspitze gut 1 Stunde, Osterfeuerspitze - Ölrain 1 Stunde, Abstieg zum Bahnhof Ohlstadt grob geschätzt 2 Stunden, Gesamt knapp 5 Stunden
  • Höhenmeter: ca. 950

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