Die Geierköpfe sind ein dreigipfliges Massiv in den Ammergauer Alpen. Während der Westliche Geierkopf (2145m) über einen markierten Wanderweg erschlossen ist, muss man sich die anderen beiden Gipfel weglos und mit ein wenig Kraxelei erarbeiten. Muss. Oder darf ;-)
Bevor jedoch das Vergnügen Grattour beginnt, sind zunächst gut 1100 Höhenmeter Wanderung zu absolvieren. Normalerweise braucht man hierfür etwa 3 bis 3,5 Stunden, bei uns dauerte es aufgrund der üblichen "Wegesrandbeobachtungen" fast 4 Stunden (inkl. Pausen).
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Start mit Plansee-Blick
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Das düften zwei Thymian-Ameisen-Bläulinge sein
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Waldhyazinthe |
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Weißbindiges Wiesenvögelchen
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An der Zwerchenbergalpe
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Schöne Berge im Südwesten
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Jetzt ist es nicht mehr allzu weit
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Am Gipfel des Westlichen Geierkopfs ließen wir uns ein paar Meter vom leise schnarchenden Pärchen entfernt nieder und genossen die Aussicht. Ich freute mich zudem über die vorbeischauenden Alpendohlen: Ein weiterer Eintrag für das Citizen Science-Projekt "Vielfalt bewegt" des ÖAV.
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Zugegeben: Man könnte hier jetzt tatsächlich auch einfach zwei Stunden dösen
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Plansee mit Allgäuer Alpen
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Zugspitze und Co.
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Hauptgipfel links, hinten die Kreuzspitze (der östliche Geierkopf wird von einem Gratbuckel verdeckt)
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Allzu lang wollte ich meine Pause jedoch nicht halten, denn den Weiterweg würde ich alleine bestreiten - und dieser ist nicht unbedingt kurz. Ich startete also Richtung Hauptgipfel, den ich relativ unschwierig nach 30 Minuten erreichte.
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Ein schöner Gupf, mit 2161m auch der höchste der drei Geierköpfe
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Rückblick zum Westgipfel (2143m)
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Hier geht es gleich weiter, jetzt ist auch der Ostgipfel zu sehen
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Der Übergang zum Ostgipfel stellt dann den anspruchsvollsten Teil der Tour dar. Es gilt, kurze Kletterstellen im zweiten Grad sowie abschüssiges, schottriges Gehgelände zu überwinden. Die Orientierung fällt dabei nicht schwer, manchmal gibt es auch mehrere Varianten.
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Abkletterstelle, kratzt am Zweier
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Rückblick, hinten links der Westgipfel mit großem Kreuz
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Eine weitere Abkletterstelle (rechte Bildhälfte) im Rückblick
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Etwas unangenehm in feinsplittrigem Schotter bzw. sandigem Untergrund hinunter
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Ein Gratbuckel wird auf schmalem Steig umgangen
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Und wieder ein Rückblick: Hier bin ich unbeabsichtigterweise die Schlüsselstelle, den steilen Kamin, in Gehrichtung rechts (im Bild somit ganz links) umgangen
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Das bereits Geschaffte im Überblick
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Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Ostgipfel
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Gegen 14 Uhr erreichte ich schließlich den Östlichen Geierkopf, den lediglich ein Steinmann ziert. Hier ließ ich mich noch einmal zu einer etwas längeren Pause nieder.
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Da lacht das Bergsteigerherz
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Die Hauptschwierigkeiten der Tour lagen nun hinter mir, allerdings galt es nun, einen geeigneten Weg hinunter zum markierten Wanderweg zu finden. Statt die freie Flanke zu nutzen, hielt ich mich zunächst nah an der Abbruchkante, wohl wissend, dass ich so in ein Latschenfeld würde eintauchen müssen. Ich hoffte, hier jedoch eine gut gangbare Gasse zu finden. Naja, ohne ein bisschen Latschenkampf kam ich dann doch nicht aus (das Blöde ist ja immer, dass man nie genau weiß, ob man nicht doch irgendwann vor einer unüberwindbaren Latschenarmee steht), kam aber schlussendlich ohne Blessuren am Wanderweg an. Dieser zog sich bis zum Kreuzjöchl nochmal ganz schön. Nicht böse war ich daher über die Schleierwolken, die die Sonne immer mal wieder abschatteten.
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Zum Kreuzjöchl geht es nochmal bergauf - allerdings weniger schlimm, als es hier vielleicht den Anschein hat
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Zwerg-Alpenrose |
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Ein letzter Blick zurück am Kreuzjöchl - schön war's!
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Ab dem Kreuzjöchl konnte ich endlich Gas geben und erreichte so gegen 17 Uhr die Musteralm zu einem Erfrischungsgetränk mit Kuchen.
- Tourdatum: Samstag, 03.07.2021
- Zeitbedarf (ohne Pausen): Parkplatz am Plansee - Westl. Geierkopf 3,5 Stunden, Westl. Geierkopf - Hauptgipfel 30 Minuten, Hauptgipfel - Östl. Geierkopf 1 Stunde, Östl. Geierkopf - Kreuzjöchl 1,5 Stunden, Kreuzjöchl - Plansee 1,5 Stunden, Gesamt 8 Stunden
- Höhenmeter: Gut 1550
Danke für den schönen Bericht, diese Tour hat mir auch sehr gut gefallen. Mit richtig gutem Wetter und Aussicht ist sie sicherlich noch schöner. ;-)
AntwortenLöschenAch Mensch, da hast du bei deiner Tour ja echt Pech mit dem Wetter gehabt. Mit Aussicht macht das Ganze natürlich noch ein bisschen mehr Spaß ;-)
LöschenDanke für Deine Beschreibung! So ganz traue ich mich an die Überschreitung der Geierköpfe noch nicht ran - aber irgendwann will ich auch mal ... ;-)
AntwortenLöschenIrgendwann wird das schon noch was! Und die Berge laufen ja nicht weg :-)
LöschenNoch dient mir die schlechte Erreichbarkeit mit dem ÖPNV als zuverlässige Ausrede, aber irgendwann muss ich mich den Geierköpfen dann doch mal stellen ... :D
LöschenDanke für den Bericht. Ich habe die Überschreitung für kommenden Freitag ins Auge gefasst.
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