Überschreitung Aiplspitz und Jägerkamp

Wer hätte gedacht, dass es so schnell geht? Am Ende meines letzten Beitrags noch erwähnt, stand die Aiplspitz (1759m) für den gestrigen Tag als Gipfelziel fest! Bei Bombenwetter startete ich am Bahnhof von Geitau (erstes Hindernis: Durchquerung einer Weide mit Schild "angreifende Kühe") zunächst zur Geitauer Alm, die ich nach 550 Höhenmeter und einer Stunde Gehzeit erreichte (siehe Bild, in der Mitte die Aiplspitz und von recht kommend der Nordgrat). Dort gabs dann die erste Stärkung mit Blick auf den Wendelstein. Der weitere Anstieg bis zum Sattel war vor allem im letzten Teil steil und von vielen Kieselsteinen recht rutschig, stellte aber kein Problem dar. Im Gegensatz zum Wegstück bis zur Alm wehnte nun außerdem glücklicherweise eine leichte Brise, denn der mittlerweile brennenden Sonne sollte ich noch lange Zeit ausgesetzt sein. Am Einstieg des
Nordgrats begrüßte mich ein Schild mit der Aufschrift "Alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich", was freudige Erwartung weckte, die nicht enttäuscht wurde! Bis zum Gipfel kraxelt man von hier aus etwa dreißig Minuten über kleine und größere Felsen und muss des öfteren auch mal die Hände benutzen. Gleichzeitig ist der Grat aber so gut wie nie wirklich
exponiert. Lustig war auch die Begegnung mit drei Schafen, die es sich auf einem Felsvorsprung gemütlich gemacht hatten. Während ich sie fotografierte, stand eines auf, kam in meine Richtung und fing an, meine Beine abzulecken. Ob ihm (oder ihr) der Schweiß oder die Sonnencreme so gut schmeckte, konnte ich leider nicht herausfinden... Oben erwartete mich schließlich (erwartungsgemäß) ein tolles Panorama! Auf dem Bild sieht man neben dem markanten Risserkogel in
der oberen Bildmitte auch meine folgende Route: über den Westgrat (links) hinunter, das kleine Schneefeld querend, dann nach rechts nicht sichtbar an der im Schatten liegenden Benzingspitz vorbei auf den Jägerkamp (1746m), den man rechts inklusive der letzten paar Meter Aufstiegsweg erkennen kann. Auch von dort konnte ich eine tolle Rundumsicht und eine weitere Brotzeit genießen, bevor ich den Abstieg zur Jägerbauernalm, anschließend durch Wald und schließlich noch schier endlos durch den Schlierseer Ortsteil Neuhaus zum Bahnhof antrat. Auf dem unteren Bild ist die Alm, der Schliersee und darunter Neuhaus zu sehen. Der Abstieg dauerte zwei Stunden.

Insgesamt wars eine wirklich tolle Tour, die ich auch nochmal gehen würde, dann jedoch mit Abstieg zum Spitzingsattel (eventuell über die Schönfeldhütte), da sich der Weg zum Bahnhof Neuhaus wirklich hinzieht. Vielleicht war ich aber auch am Ende von der Hitze einfach so geschafft, dass mir der letzte Teil so lang vorkam. Bis auf wenige Stellen (und nachher im Wald länger) war von Schatten nämlich keine Spur, sodass ich das erste Mal auf einer Tour meine zwei Liter Flüssigkeit komplett ausgetrunken hatte - ohne zwischendurch auf die Toilette zu müssen. Die später aufkommenden Kopfschmerzen bestätigten außerdem die Vermutung, dass ich mehr hätte trinken müssen. Das nächste Mal werde ich noch mehr mitnehmen oder doch eine Hütteneinkehr einplanen!

Auch ein Ziel: Der Schinder mit seinem berühmten Kar

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