Treffauer und Tuxeck: Eine großartige Überschreitung im Wilden Kaiser
Wenn man ursprünglich geplant hatte, den Großglockner zu besteigen, bekommt natürlich jede Alternativtour zunächst einen leicht faden Beigeschmack. Doch die Wettervorhersage war uns für den höchsten Berg Österreichs einfach zu unsicher, und so entschieden wir uns, in den Wilden Kaiser zu fahren, um dort den Treffauer (2304m) und das Tuxeck (2226m) zu überschreiten.
Nach einer langen Anfahrt und einmal Verfahren in Scheffau starteten wir um 10 Uhr am Parkplatz des Jägerwirts (940m). Bis zur Wegscheid-Hochalm ist der Aufstieg wenig reizvoll, lag vergangenen Samstag vormittag aber sowieso im Nebel. Wenig später stiegen wir dann endlich aus der Nebelsuppe empor und der Sonne entgegen - es ist doch immer wieder schön, wenn der Himmel mit jedem Schritt blauer und die Umgebung klarer wird! Nach Verlassen des Schneekars beginnt dann der anspruchsvollere Teil des Aufstiegs.
Zunächst seilgesichert, später durch steile Schrofen (aber immer gut markiert) geht es bis zu einem grünen Grasbuckel, von dem ein teils recht ausgesetzter Höhenweg, welcher sogar immer wieder Bohrhaken aufweist,
zum Treffauer führt. Die Haken seien für Winterbegehungen, erklärte uns jemand am Gipfel - für mich eine ziemlich gruselige Vorstellung, den Weg bei Schnee gehen zu müssen... Das Panorama ist dann der Erwartung entsprechend wunderschön. Auch wenn die Fernsicht etwas getrübt ist, beeindrucken die Einblicke in die steilen Kaiserwände umso mehr!
Nach einer recht kurzen Pause aufgrund der fortgeschrittenen Zeit (14:30 Uhr) nahmen wir den Weiterweg zum Tuxeck in Angriff. Dieser führt wieder
durch die steile Flanke des Bergstocks; wieder ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unerlässlich (Bild links). Für die letzten Meter zum Gipfel benötigt man außerdem eine Portion Klettergeschick und vor allem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten: Es geht circa zehn Meter senkrecht nach oben (Bild rechts). Zwar ist die Stelle mit einigen Eisenkrampen versehen, doch im zweiten bzw. unteren
dritten Grad bewegt man sich trotzdem. Ich empfand das Klettern allerdings einfacher als das am Blankenstein, wobei dies auch daran liegen könnte, dass ich einfach sicherer geworden bin. Für den Abstieg wählten wir den markierten Weg Nr. 826 durch die Westflanke des Tuxecks. Auch hier durchquert man steile Schrofen, die zum Teil mit viel losem Geröll bedeckt sind. Da sich abzeichnete, dass wir durch eine immer schmaler werdende Rinne hinabsteigen würden, setzten wir vorsichtshalber die Helme auf, da sich herabfallende
Steine in solchen Engstellen wie in einem Trichter sammeln. Kurz vor der Schlüsselstelle (eine senkrechte, mit einem Seil gesicherte Steilstufe; Bild links) passierte es dann. Ich fotografierte die Stelle gerade von oben, als wir das
charakteristische Klacken herabstürzender Steine vernahmen. Instinktiv drückte ich mich gegen die Wand und hoffte, dass ich nicht getroffen werden würde. Glücklicherweise sausten die tennisballgroßen Steine an mir vorbei; mein Begleiter Stefan fand unter dem leichten Überhang der Steilstufe Schutz. Nachdem wir sicher waren, dass zumindest für den Moment nichts mehr folgen würde, setzten wir den
Abstieg fort. Gleich nach der Schlüsselstelle zieht der Pfad nach links weg und entfernt sich von der steinschlaggefährdeten Rinne. Es folgen Latschengassen, bis man im lichten Wald den Adlerweg erreicht. Dieser trifft nach kurzer Zeit auf den Aufstiegsweg unterhalb der Kletterwände an der Westseite des Treffauer. Über die Wegscheidalmen gelangt man schließlich wieder zum Parkplatz.
Die wunderschöne Abendstimmung war dann der gelungene Abschluss einer langen und anspruchsvollen Tour durch den Wilden Kaiser, der hier seinem Namen alle Ehre macht. Die Mitnahme eines Helms ist für die Runde unbedingt anzuraten! Wer sich den finalen Aufstieg zum Tuxeck nicht zutraut, kann diesen einfach auslassen und aus der Scharte direkt absteigen.
Zunächst seilgesichert, später durch steile Schrofen (aber immer gut markiert) geht es bis zu einem grünen Grasbuckel, von dem ein teils recht ausgesetzter Höhenweg, welcher sogar immer wieder Bohrhaken aufweist,
zum Treffauer führt. Die Haken seien für Winterbegehungen, erklärte uns jemand am Gipfel - für mich eine ziemlich gruselige Vorstellung, den Weg bei Schnee gehen zu müssen... Das Panorama ist dann der Erwartung entsprechend wunderschön. Auch wenn die Fernsicht etwas getrübt ist, beeindrucken die Einblicke in die steilen Kaiserwände umso mehr!
durch die steile Flanke des Bergstocks; wieder ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unerlässlich (Bild links). Für die letzten Meter zum Gipfel benötigt man außerdem eine Portion Klettergeschick und vor allem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten: Es geht circa zehn Meter senkrecht nach oben (Bild rechts). Zwar ist die Stelle mit einigen Eisenkrampen versehen, doch im zweiten bzw. unteren
dritten Grad bewegt man sich trotzdem. Ich empfand das Klettern allerdings einfacher als das am Blankenstein, wobei dies auch daran liegen könnte, dass ich einfach sicherer geworden bin. Für den Abstieg wählten wir den markierten Weg Nr. 826 durch die Westflanke des Tuxecks. Auch hier durchquert man steile Schrofen, die zum Teil mit viel losem Geröll bedeckt sind. Da sich abzeichnete, dass wir durch eine immer schmaler werdende Rinne hinabsteigen würden, setzten wir vorsichtshalber die Helme auf, da sich herabfallende
charakteristische Klacken herabstürzender Steine vernahmen. Instinktiv drückte ich mich gegen die Wand und hoffte, dass ich nicht getroffen werden würde. Glücklicherweise sausten die tennisballgroßen Steine an mir vorbei; mein Begleiter Stefan fand unter dem leichten Überhang der Steilstufe Schutz. Nachdem wir sicher waren, dass zumindest für den Moment nichts mehr folgen würde, setzten wir den
Abstieg fort. Gleich nach der Schlüsselstelle zieht der Pfad nach links weg und entfernt sich von der steinschlaggefährdeten Rinne. Es folgen Latschengassen, bis man im lichten Wald den Adlerweg erreicht. Dieser trifft nach kurzer Zeit auf den Aufstiegsweg unterhalb der Kletterwände an der Westseite des Treffauer. Über die Wegscheidalmen gelangt man schließlich wieder zum Parkplatz.
- Zeitbedarf: Gut 9 Stunden inkl. Pausen
- Höhenmeter: Etwa 1400 sowohl im Auf- als auch im Abstieg
- Bericht von Stefan >> hier <<
Hallo Rebecca,
AntwortenLöschenTolle Tour! Die Bohrhaken sind aber nicht etwa für eine Winterbegehung. Sondern diese wurden von der Bergrettung Scheffau Sölllandl angebracht, weil einmal im Jahr im Sommer eine Bergmesse auf dem Treffauer stattfindet. Und an diesem einen Tag im Jahr wird der Aufstiegsweg an allen schwierigeren Stellen von der Bergrettung seilversichert; deshalb die Haken ;-) Gruß Stefan
2014 findet die Bergmesse übrigens am 17.8. um 10 Uhr statt
AntwortenLöschenHallo Stefan,
AntwortenLöschendanke für den Hinweis und den netten Kommentar! Am 17.8. werde ich in den Stubaier Alpen sein, sonst wäre der Besuch der Messe schon eine feine Sache :)
Gruß
Rebecca