Bei eher durchwachsenem Wetter verschlug es mich vergangenen Samstag
aufs Köglhörndl, einen 1645m hohen Berg, von dem wahrscheinlich die
wenigsten vorher schon einmal gehört haben. Er eignet sich für eine Frühlingswanderung allerdings sehr gut, wenn man in Niederbreitenbach im Inntal
startet und sich so von Süden nach oben arbeitet.
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Schneerosen am Wegrand |
Eigentlich wollten
wir ja den direkten Anstieg nutzen, kamen aber trotzdem irgendwie am
stillgelegten Gasthof "Bärenbadhaus" vorbei. Der Vorteil bei dieser
Variante ist, dass es erst etwas später steil wird, wenn man in die
schluchtartige Rinne zwischen Köglhörndl und Feuerköpfl kommt.
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Schneefreie Südhänge |
Hier
fühlen sich Gemsen pudelwohl (wir haben auf der ganzen Tour bestimmt gut
zwanzig gesehen), schmeißen aber auch ganz gerne ein paar Steine
herunter. Am Plateau des Höhlensteinhauses angekommen kann man dann rechterhand
das Feuerköpfl (1292m) mitnehmen, von wo aus man schon eine ganz nette
Aussicht ins Inntal hat. So richtig nach "Gipfel" fühlt sich dies
allerdings noch nicht an, also weiter zum Tagesziel! Auch wenn es recht
weit aussieht, erreicht man das Köglhörndl innerhalb einer Stunde über
seinen Nordostrücken, wo zurzeit noch ein paar harmlose Schneereste
vorhanden sind.
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Gipfelkreuz Köglhörndl |
An klaren Tagen hat man wohl eine tolle Aussicht in größere Teile der
Zentralalpen, bei uns verhinderten leider Schleierwolken eine
ausgedehnte Fernsicht. Da die Südwände der Berggruppe fast senkrecht ins
Inntal abfallen, überblickt man dieses im Bereich Kufstein/Wörgl recht
gut; andererseits wird aber auch der Lärm hinaufgetragen, was den
Genussfaktor etwas schmälert.
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Blick ins Inntal |
Für
den Abstieg wählten wir den Weg Richtung Köglalm, wobei es kurz vorher
schon nach rechts über die Wiese wieder in den Wald hinein geht.
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Abstieg auf der Nordseite - hier liegt noch etwas Schnee (etwa in der Bildmitte ist die Köglalm zu sehen) |
Man
trifft dann wieder auf den Abzweig nordwestlich des Höhlensteinhauses,
an dem aus der anderen Richtung kommend ein Schild mit der Aufschrift
"anspruchsvoll" steht. Komischerweise erhält man diesen Hinweis aus
Richtung Köglalm nicht, andererseits konnten wir auch keine besonders
anspruchsvolle Stelle ausmachen. Wir verbuchten diese Tatsache
daher unter dem "kreativen Freiraum" der Wegewarte - genauso wie die
Bezeichnung "markanter Bäume" in der Karte: Weder in der Schlucht, noch
am Gipfel des Köglhörndls konnten wir in irgendeiner Weise
herausstechende Bäume erkennen. In diesem Zusammenhang ist ebenfalls
erwähnenswert, dass es die laut Karte an der "Rudersburg" vorhandene
Ruine nicht gibt. Nach Aussage eines einheimischen Schnapsbrenners (von
dem wir auch ein Stamperl zum Probieren bekamen - sehr lecker!) trägt
lediglich die felsige Erhebung diesen irreführenden Namen.
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Wegloser Abstieg von der "Rudersburg" |
Vom Kreuz der
Rudersburg nahmen wir noch ein kurzes Stück wegloses Gelände unter die
Sohlen, welches uns an der Abbruchkante entlang wieder zu einem nicht
markierten Pfad leitete. Dieser führt zu einem kleinen Wasserfall und
schließlich auf einer Forststraße wieder zum Ausgangspunkt zurück.
- Höhenmeter: 1100 sowohl im Auf- als auch im Abstieg
- Zeitbedarf: Aufstieg zum Köglhörndl drei Stunden, Abstieg etwa fünf Stunden (mit einigen ausgedehnten Pausen)
- Mitwanderer Felix hat hier berichtet
Servus!
AntwortenLöschenGemeine Gämsen/Gemsen sind das! Im Rudel fühlen die sich wohl stark!? :D
Zur Rudersburg und daß der Felsen diesen Namen trage: Hm - ja, kann man gelten lassen, wenn man vom 21. Jahrhundert spricht. ;) Tatsächlich gab's hier mal aber eine Burg, von der auch noch Reste zu sehen sind, allerdings nicht fürs Auge des Laien, so sehr verfallen ist die Befestigungsanlage aus dem frühen Mittelalter inzwischen. Unten im Ort (Niederbreitenbach) steht hingegen noch ein Wohnturm aus dieser Zeit - und zwar bestens erhalten. :)
Naja, zumindest haben die Gemsen uns nicht getroffen! Danke für den Hinweis zur Rudersburg, man erkennt da wirklich nichts mehr. Die Burg in Niederbreitenbach haben wir gesehen - ist in der Tat sehr gut erhalten.
AntwortenLöschenHallo Rebecca,
AntwortenLöschendie "markanten" Bäume waren früher wirklich sehr markant! Das weiß ich, weil die Almhütte meiner Eltern nur wenige Meter davon entfent liegt und ich praktisch dort "aufgewachsen" bin.
Leider ist einer der Bäume schon vor fast 15 Jahren nach einem Blitzschlag ausgebrannt und umgestürzt, und der zweite ist vor ca. 5 Jahren abgestorben, da er den Bau des Forstweges offenbar nicht so ganz verkraftet hat.
LG. Doris.
Hallo Doris,
Löschendanke für den Hinweis! Und schade, dass die Bäume nicht mehr da sind...
Gruß
Rebecca