Wütenkarsattel (3103m): Fast zu flach bei DEM Pulverschnee!

Nachdem es am vorherigen Tag ab mittags und vermutlich auch die ganze Nacht geschneit hatte, begrüßten uns am Dienstag nach Ostern herrlichster Sonnenschein und makellos weiße, unverspurte Hänge rund um die Amberger Hütte. So konnten wir es trotz der Anstrengung am des vergangenen Tages kaum erwarten loszuziehen.


Um 8:30 Uhr starteten wir wieder von der Hütte Richtung Süden, ließen diesmal aber den Abzweig zur Kuhscheibe liegen und steuerten weiter den Talschluss an. Glücklicherweise waren bereits ein Einzelgänger und ein Pärchen vor uns, sonst hätten wir durch gut 30-40cm Neuschnee spuren müssen.



Nach der ersten Steilstufe, die in einigen Spitzkehren überwunden wird, lehnt sich das Gelände wieder zurück und der Blick zum Windacher Daunkogel, Wütenkarsattel und der Wilden Leck wird frei (Bild unten).


Hier entschieden wir uns auch dafür, nicht wie ursprünglich geplant den Hinteren Daunkopf (3225m) anzusteuern, sondern die flachere und damit lawinensicherere Tour zum Wütenkarsattel (3103m) zu machen. Am Hinteren Daunkopf wären wir alleine gewesen, bei teilweise recht steilen Hängen und einer Lawinenwarnstufe von 3, die meiner Meinung nach auch locker eine 4 hätte sein können (viel Neuschnee + Wind).

Das wäre der Weg zum Hinteren Daunkopf gewesen

Es ging also weiter nach Süden, mal flacher, mal steiler, aber immer umrahmt von wunderschönen hohen Bergen.


Rückblick: Der Schrankogel (3497m) setzt sich in Szene

Wilde (3359m) und Zahme (3226m) Leck

Links der Bildmitte der Windacher Daunkogel (3348m), rechts davon der Wütenkarsattel

Und nochmal der Schrankogel

Die letzte Steilstufe

Zwar hatte die Sonne mittlerweile an Kraft gewonnen, doch gegen den immer stärker werdenden Wind hatte sie keine Chance.


Am Sattel angekommen hieß es daher nur: Beweisfotos machen und so schnell wie möglich runter! Die ersten Meter fuhren wir sogar mit Fellen ab, nur um dem Wind zu entgehen. Die Finger waren derweil schon wieder gefroren...


Ganz rechts die Hochstubaihütte


Da die ersten steileren Meter nach dem Abfellen recht windgepresst waren, hielt sich der Abfahrtsspaß sowieso in Grenzen. Schnell wich die harte Oberfläche allerdings feinstem Pulver, und wir zauberten unsere Schwünge in den jungfräulichen Hang.


Je flacher das Gelände wurde, desto weiter wurden die Schwünge, bis schließlich nur noch eine Schussfahrt möglich war, um überhaupt von der Stelle zu kommen. Im fast ebenen Bereich des Gletschers mussten wir sogar in die Aufstiegsspur ausweichen, da wir sonst im Neuschnee einfach stecken geblieben wären.


Weiter unten gab's nach einer längeren Pause in der warmen Sonne aber noch ein paar sehr feine Hänge - jeder Schwung ein Genuss!




Für den letzten Teil bis zur Hütte wussten wir ja vom Vortag, was auf uns zukommen würde. Diesmal jedoch war eine Spur gewalzt, sodass wir nicht anfellen mussten, sondern skatend gegen 15 Uhr die Hütte erreichten, wo wir uns ein fettes Stück Kuchen auf der Sonnenterrasse gönnten.

Nicht mehr weit bis zum verdienten Relax-Nachmittag

Rückblick von der Hütte: Super geil war's!

  • Tourdatum: 07.04.2015
  • Lawinenwarnstufe: 3 (Triebschnee)
  • Zeitbedarf: Wir haben uns Zeit gelassen und etwa 4 Stunden für den Aufstieg benötigt
  • Höhenmeter: Knapp 1000
  • Während der Stubaitour im Sommer 2013 sind wir ebenfalls von der Amberger Hütte zum Wütenkarsattel gegangen

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