Wintereinbruch in den Bergen: Kleiner Ankogel (3096m) statt Tauernkönigin

Tja, so kann es kommen, wenn man sich erdreistet, Ende September noch eine Hochtourenwoche unternehmen zu wollen. 20cm Neuschnee am Ankogel am Sonntag und vorhergesagte, sagenhafte 50cm für Mittwoch. Am Kleinen Ankogel, dem immerhin 3096m hohen Nebengipfel des Ankogels (3250m), ist daher leider schon wieder Schluss mit der Tour - die Tauernkönigin muss also bis nächstes Jahr warten.


Startpunkt der Tour war das relativ neu renovierte, somit also recht luxuriöse, aber gleichzeitig leider auch ein wenig "sterile" Hannoverhaus (2565m). Zur etwas tristen Stimmung kam wohl auch dazu, dass wir drei am Sonntag Abend die einzigen Gäste waren.


Nach einer geruhsamen Nacht im Viererzimmer (es gibt nur Zimmerlager) und einem guten Frühstück machten wir uns gegen halb neun auf zur Überschreitung des Ankogels - wohlgemerkt mit schweren Rucksäcken, denn wir wollten eigentlich ja noch drei Gletscher und zwei hohe Scharten überqueren sowie insgesamt vier Dreitausender besteigen. Dass dies nicht klappen würde, ahnten wir zu dem Zeitpunkt jedoch noch nicht. Gutgelaunt ob des wunderbaren Morgens legten wir los.


Mit zunehmender Höhe lag immer mehr Schnee auf dem Weg, was zwar das Fortkommen etwas mühsamer machte, dank der guten Markierungen aber noch kein Problem darstellte.



Gleichzeitig wurde natürlich die Aussicht immer besser.


Nachdem wir den kleinen Gletscherrest des Lassacher Kees überquert hatten, wurde das Gelände allerdings etwas anspruchsvoller, sodass wir unsere Schritte bedachter setzen mussten.




Gipfelsteinmann des Kleinen Ankogels

Ganz rechts im Hintergrund der Großglockner, rechts des Steinmanns das Hannoverhaus

Ankogel: Der Aufstieg wäre in der rechten Flanke erfolgt

Abstieg :(

Am "Gipfel" des Kleinen Ankogels war dann klar, dass unser dritter Mann nicht weitergehen würde. Und eine Gletschertour zu zweit kam für uns nicht in Frage. Da mittlerweile klar war, dass zwei Tage später noch ein halber Meter Schnee dazukommen sollte, beschlossen wir schweren Herzens, die gesamte Tour abzublasen. Eine Entscheidung, die uns nicht leicht fiel, doch auf die Hochalmspitze wären wir wohl eh nicht mehr gekommen. Stattdessen gab es eine gar nicht mal so unspannende Ersatztour im Karwendel.
  • Tourdatum: Montag, 21.09.2015
  • Höhenmeter: 530hm
  • Zeitbedarf: 3 Stunden zum Kleinen Ankogel inkl. kleiner Pausen

Kommentare

  1. Tja, schade - so kann es gehen, ich kenne das auch ganz gut. Ich wünsche Euch mehr Glück beim nächsten Mal. Dann bin mal gespannt, was Ihr im Karwendel unternommen habt, dort war ich gestern auch mal wieder...

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    1. Danke dir, das wünsche ich uns auch :) Der erste Teil der Karwendeltour ist nun online!

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  2. Liebe Rebecca,

    Och schade!

    Das Gute bei den Bergen ist ja immer noch, dass sie nicht davonlaufen! Wünsche euch, dass es beim nächsten Mal klappt. Die Gegend um die Hochalmspitze ist sowieso immer wieder einen Besuch wert!

    Lg
    Dani

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    1. Hey Dani!

      Ja, sie laufen nicht weg, zumindest nicht ein auf ein anderes Jahr. Allerdings haben wir beim Meletzkigrat auf den Großglockner eindrücklich feststellen müssen, dass Wege, die bis vor ein paar Jahren noch "Normalweg" hießen, nun kaum mehr begehbar sind... Aber ich bin, was die Hochalmspitze angeht, sehr zurversichtlich, dass wir nächstes Jahr oben stehen :)

      Liebe Grüße

      Rebecca

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