Wildes Mannle (3023m) - Erster Dreitausender des Jahres als Nachmittagsspaziergang

Manchmal muss man einfach Glück haben. Gewitter waren angesagt, Sonnenschein haben wir bekommen. Und so war neben dem Hüttenzustieg am Tag vor der eigentlichen Tour noch der Hüttengipfel als Akklimatisierungsziel drin.


Gemeinsam mit Michael und Birgit, mit denen wir im vergangenen Jahr bereits am Großglockner unterwegs waren, sollte es heuer in die Ötztaler Alpen gehen. Geplant war die Besteigung der Wildspitze über den Urkundgrat. Doch zunächst einmal stand am Samstag der Anstieg zur Breslauer Hütte (2840m) auf dem Programm. Da ab mittags mit einer Kaltfront Gewitter heranziehen sollten, starteten wir bereits um kurz nach 9 Uhr von Vent (1896m).

Die Hütte war nach gut 2 Stunden erreicht, doch bis auf einen kurzen Schauer war nichts weiter passiert. Als dann während des gemütlichen Beisammenseins auf der Hütte auch noch wieder die Sonne zum Vorschein kam, schnappten wir uns kurzerhand Regenjacke und Fotoapparat und machten uns auf den Weg zum Wilden Mannle.

Rechts im Bild unser (unspektakuläres) Ziel

Trotz des leichten bzw. nicht vorhandenen Gepäcks blieb mir teilweise ganz schön die Puste aus - die Höhe machte sich bemerkbar. Obwohl wir daher für meine Begriffe ziemlich langsam vorankamen, erreichten wir bereits nach einer halben Stunde den Abzweig westlich des Gipfels.


Für den Aufstieg wählten wir den Rofenkarsteig, welcher in einer weiteren halben Stunde zum Gipfel leitet...

Aufstieg über einen Moränenrücken

Rechts ist schon das Gipfelkreuz zu sehen

Ankunft am höchsten Punkt - die Sonne lacht
... wo wir gegen zwanzig vor drei ankamen.

Obligatorisches Selbstauslöser-Gruppenbild

Blick zum Rofenkarferner, unserem Abstiegsweg für den nächsten Tag. Sowohl der Ötztaler Urkund als auch die Wildspitze verstecken sich in den Wolken.

Für den Rückweg zur Hütte nahmen wir den "Normalweg" - eine eher blöde Entscheidung, wie wir nachher feststellen mussten, denn dieser wartet neben dem unumgänglichen Gegenanstieg in der Nähe des Hüttenklettergartens mit zusätzlichen anstrengenden 60hm zurück zur vorher passierten Weggabelung unterhalb des Gipfels auf.

Hungrig und müde (aber auch sehr zufrieden) kamen wir daher um kurz nach 16 Uhr wieder an der Hütte an. Glücklicherweise verging die Zeit bis zum Abendessen einigermaßen schnell und ließ sich zusätzlich mit Schokolade und einer Spaltenbergungsübung überbrücken. Wohl zum ersten Mal in meinem Leben verdrückte ich danach ohne mit der Wimper zu zucken das gesamte Drei-Gänge-Menü und fiel kurz nach Anpfiff des Deutschland-Viertelfinal-Spiels ins Matratzenlager.

(Was leider nicht bedeutet, dass ich bis zum Weckruf um 4:45 Uhr am nächsten Morgen recht viel geschlafen hätte...)

  • Tourdatum: Samstag, 02.07.2016
  • Zeitbedarf: Vent - Breslauer Hütte gut 2 Stunden, Breslauer Hütte - Wildes Mannle gut 1 Stunde, Rückweg nochmals gut 1 Stunde
  • Höhenmeter: 1000 bis zur Hütte, zum Wilden Mannle nochmals etwa 300
  • Hier geht es zur Fortsetzung am nächsten Tag

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