Vordere Rotspitze (3033m) und Versuch Hintere Schranspitze (3357m)

Hoch hinaus gehen sollte es gleich auf unserer zweiten Bergtour im Südtirol-Urlaub - für den zweiten Dreitausender hätten wir jedoch etwas früher aufstehen müssen...


Da wir uns aber nicht stressen lassen wollten (und sich die Anfahrt durchs lange Martelltal doch ein bisschen mehr zog als erwartet), starteten wir erst gegen 9:30 Uhr vom Parkplatz Enzianhütte im 2000m hoch gelegenen Talschluss. Sonnig, aber bei frostigen Temperaturen ging's los...

... durch lichten Lärchenwald...

... und schon bald in den Bereich der alpinen Rasen. Schon von hier konnten wir uns kaum an der genialen Aussicht sattsehen.


Nachdem die Wegführung bis hierher noch recht angenehm ist, steilt der Pfad spätestens ab dem Schönbichl ordentlich auf. Mühsam erarbeiteten wir uns Serpentine um Serpentine - wobei die Aussicht natürlich immer noch genialer wurde. 



Bald erreichten wir die Schneegrenze...


... und schließlich den letzten, sehr steilen und drahtseilgesicherten Anstieg.

12:05 Uhr - Gipfel. Und was für ein Panorama!

Links das "Suldener Dreigestirn" mit Königspitze (3851m), Zebru (3735m) und Ortler (3905m)

Venezia- und Zufallspitzen

Zufrittsee

Plattenspitze und Co.

Wir blieben jedoch nicht lange, da uns noch ein weiterer Gipfel lockte: Die Hintere Schranspitze, nochmal gut 300m höher als die gerade erreichte Vordere Rotspitze. Wir stiegen daher bald wieder die Gipfelrinne hinab und folgten dann für kurze Zeit dem Wanderweg Richtung Marteller Hütte. 

Rückblick auf den elendig steilen letzten Abschnitt zur Vorderen Rotspitze

 

Kurze Zeit später wiesen uns Steinmännchen den Weg Richtung Norden. Sie verlieren sich jedoch recht schnell (oder haben wir sie verloren?), aber im Grunde genommen kann man nicht viel falsch machen - höchstens etwas komplizierter und damit langwieriger.


Hat man schließlich den Grat erreicht (wir nahmen den rechten Ausläufer als Zugang), gibt das Gelände den Weg vor. Unschwierig geht es nun dahin.

Und dahin...

... und dahin.

Gleichzeitig mag der Gipfel der Hinteren Schranspitze einfach nicht näher kommen. Um kurz nach 14 Uhr beschlossen wir schließlich, dass ein Weitergehen keinen Sinn mehr machen würde. Mit Sicherheit hätten wir noch eine Stunde bis zum höchsten Punkt gebraucht und wären damit gegen 16 Uhr immer noch nicht wieder zurück am Wanderweg gewesen.

Unser Umkehrpunkt...

... mit genialem Blick zum Schranferner und den Veneziaspitzen

Etwas geknickt, aber mit der Gewissheit, eine vernünftige Entscheidung getroffen zu haben, machten wir uns nach einer kurzen Pause auf den Rückweg.


Um 17:40 Uhr kamen wir - nach vielen kleinen Pausen, denn die Sonne (und die Höhe?) hatte uns doch auch ganz schön zugesetzt - wieder am Auto an. Die Bitte dreier Studentinnen, die sich bzgl. der Abfahrtszeit des letzten Busses geirrt hatten, konnten wir natürlich trotzdem nicht ausschlagen und nahmen die drei mit hinunter nach Goldrain - Karma Check, Migräne aber leider auch. Nachdem wir dann auch noch kurz vor Laas in einen glücklicherweise sich relativ schnell wieder auflösenden Riesenstau kamen, waren wir am Ende nur noch froh, endlich aufs Sofa bzw. ins Bett fallen zu können. Aber zumindest: 1x 3000er Check ;-)

P.S.: Der Blogeintrag hat - obwohl wir mit dem Auto unterwegs waren - das Label "Mit ÖPNV" bekommen, da viele Touren im Marteller Talschluss auch super mit dem Bus zu machen sind - vorausgesetzt, sie sind nicht zu lang. Die Rotspitze erreicht man mit dem ersten Bus ohne Probleme, und auch die Plattenspitze "geht", wenn man nicht herumtrödelt.

  • Tourdatum: Donnerstag, 03.09.2020
  • Zeitbedarf (ohne Pausen): Talschluss - Rotspitze 2,5 Stunden, Rotspitze - Umkehrpunkt am Nordgrat der Hinteren Schranspitze knapp 2 Stunden, Abstieg ca. 3 Stunden, Gesamt 7,5 Stunden (8,5 mit Pausen)
  • Höhenmeter: ca. 1300

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