Schönalmjoch (1986m): Der Name ist Programm

Was für ein schöner Tag! Temperaturen wie im Frühling und trotzdem noch tollen Schnee für die Abfahrt gefunden.


Start unserer Tour auf das Schönalmjoch im Karwendel ist der Parkplatz direkt vor der Ortschaft Hinterriß (928m). Bei strahlendem Sonnenschein geht es los: Zunächst gut anderthalb Stunden über einen Forstweg...


... der immer wieder schöne Ausblicke bietet.


Dass die Route quer durch ein Wald-Wild-Schongebiet führt und der Forstweg daher nicht verlassen werden soll, sollte eigentlich allen klar sein. So informiert doch gleich zu Beginn eine große Tafel über die Hintergründe.


Umso trauriger ist, dass es immer wieder Leute gibt, die das nicht interessiert und die sich einfach nur rücksichtslos verhalten: Mit vier nicht angeleinten Hunden unterwegs sein und dann noch quer durch den Wald abkürzen...

Wir blieben dem Forstweg treu, bis die offizielle Route in den lichten Wald hinein leitet. Zwischen Steinen, Wurzeln und Baumstümpfen hindurch (juhuu, die Abfahrt wird ein Genuss...) folgten wir der Spur über den breiten Rücken weiter empor.


Beim Anblick der folgenden Freifläche kam ich kurzzeitig in Versuchung, den Gipfel auszulassen und bereits hier abzufahren. Denn 30cm frischer Pulver wartete darauf, durchpflügt zu werden.


Doch die Lust auf den Gipfel überwog, und so setzten wir unseren Weg fort. Steil ging es weiter durch lichten Wald, dann trafen wir endlich am schönen Westrücken ein. Hier war auch zum ersten Mal der Südwesthang einsehbar - und was soll ich sagen? Trotz verblasener Stellen ein Traum!


Als wir schließlich am höchsten Punkt ankamen, machten sich gerade die letzten Schneeschuh- und Skitourengeher abmarsch- bzw. anfahrbereit. So hatten wir bald den Gipfel für uns allein.


Die Aussicht war dank Föhn einfach herrlich. Selbst München war zu erkennen:


Die Karwendelgrößen mit Zugspitze

Nordwesten: Bayerische Voralpen, Guffert, Rofan

Leider zwang uns der immer stärker werdende Wind dazu, die Gipfelrast zu verkürzen. Der Südwesthang sah von hier oben zwar viel steiler aus als von der Seite, doch nachdem der Schnee doch recht gut zu sein schien, wollten wir uns den Spaß nicht entgehen lassen.


Tatsächlich fanden wir noch einige Stellen mit Pulverschnee, und auch der Rest war schön zu fahren.


Leider wird man bei dieser Abfahrtsvariante dazu gezwungen, an der verfallenen Schönalm nochmals aufzufellen.

Rückblick zum wunderbaren Abfahrtshang, ganz rechts unten die verfallene Alm

Etwa 50 Höhenmeter später trifft man jedoch schon wieder auf den Aufstiegsweg, von wo es weiter hinunter geht. Bis zur oben erwähnten Freifläche ist das Gelände fast durchgängig ziemlich steil und teilweise schmal, sodass Konzentration gefragt ist.


Die oben erwähnte Freifläche versprach dann noch einmal Spaß pur, denn der Pulver hatte sich trotz der Sonneneinstrahlung erstaunlich gut gehalten.


Weniger spaßig war der gerodete Waldrücken, für den einfach eine hohe Schneelage nötig ist. Aber auch dieses hakelige Stück brachten wir ohne größere (Ski-)Schäden hinter uns.


Der Rest der Abfahrt verläuft über den Forstweg. Während der Schnee oben bereits recht sulzig geworden war, ging es weiter unten flott hinab, was nochmals für gute Laune sorgte.



  • Tourdatum: Samstag, 06.02.2016
  • Zeitbedarf: Etwa 3,5 Stunden für den Aufstieg
  • Höhenmeter: 1050 (+50hm Gegenanstieg bei Befahrung des Südwesthangs)
  • Lawinenwarnstufe: Unterhalb von 2000m 2 (vereinzelt Gleitschnee)

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