Überschreitung Mitterhorn über Klettersteig "Nackter Hund" (C/D) und Breithorn (weglos, II)

Nachdem wir am Vortag ja nur einen Teil der geplanten Tour realisieren konnten, sollte die Tour über Mitter- und Breithorn wie am Schnürchen klappen - und uns einen ausgefüllten Bergtag bescheren.


Los ging's wie auch die Tage zuvor (und danach) gemütlich: 7 Uhr frühstücken, halb neun losmarschieren. Als erstes visierten wir das Wehrgrubenjoch an. Dort, wo der Wanderweg sich schon aus dem Schnee gegraben hatte, nahmen wir diesen, ansonsten immer der Nase nach Richtung festem Fels. Ein letztes steiles, glücklicherweise aber kurzes Schneefeld mahnte aufgrund des leichten Schuhwerks zu erhöhter Aufmerksamkeit.


Der sich anschließenden, wunderbar plattigen Rinne folgten wir, bis wir wieder auf die von unten bereits gesichteten Markierungen stießen. Über leichtes Kraxelgelände...


... erreichten wir nach einer Stunde das Wehrgrubenjoch.


Eigentlich hatten wir gedacht, dass der Klettersteig hier bereits beginnen würde, doch zunächst leitet ein sanfter Wiesenrücken weiter bergauf. Erst nach einem Wechsel in die Ostflanke des "Nackten Hundes" tauchen die ersten Versicherungen auf. Da ein Schneefeld den eigentlichen Steig bedeckte und die Randkluft zum Durchzwängen noch zu schmal war, hievten wir uns am eigens dafür installierten Textilseil eine kurze glatte Passage hinauf.


Es folgen ein paar nette Kraxeleien...



... und ein "Brenta-Band"...


... bevor man ausgesetzt die Graterhebungen "Heinrich und der Löwe" erreicht.


Man überklettert beide und steht schließlich vor einem der vielen nun folgenden, teils senkrechten Aufschwünge. Diese sind zwar mit Tritthilfen versehen, für eine "C"-Bewertung fand ich sie aber eigentlich schon zu steil (und zumindest das Buch "Alpine Bergtouren Kaisergebirge und Berchtesgadener Alpen" von Mark Zahel gibt mir, wie ich nachher feststellte, Recht - hier wird der Steig sogar mit D bewertet).


Da die Aufschwünge jedoch immer wieder von gemütlichen Abschnitten unterbrochen werden, halten sich die Gesamtschwierigkeiten in Grenzen.


Die letzten Meter werden schließlich auf einem gerölligen Steig zurückgelegt, bevor man sich unter dem in der Regel gut besuchten Gipfelkreuz (2504m) niederlassen und die Blicke schweifen lassen kann.

Kurz vor dem Gipfel: Marschrichtung klar, oder?

Den einen Moment ohne Menschen in Kreuznähe genutzt

Richtung Süden die Reifhörner (links), Leoganger Steinberge (mittig) und in der Ferne die Hohen Tauern

Rothorn, Ulrichshorn und hinten das Kaisergebirge

Blick Richtung Watzmann

Nach einer ausgiebigen Rast stiegen wir über den Normalweg zum Waidringer Nieder ab. Hierbei konnten wir den nächsten Abschnitt, den weglosen Anstieg zum Breithorn, gut einsehen.


Dank zahlreicher Steinmänner ist die Orientierung kein Problem, und so kraxelten wir genüsslich (bis II) zum zweiten Gipfel des Tages.

Am Grat: Hinten rechts das Mitterhorn, in der Scharte Heinrich und sein Löwe und links davon der "Nackte Hund"

Die Schlüsselstelle (evtl. auch umgehbar), schon eher II+

Immer wieder auch Gehgelände...

... dann wieder Kletterspaß

Die letzten Meter

Oben :-)

Hier ließen wir uns nur kurz nieder - zu groß war die Verlockung eines Stück Kuchens auf der Hüttenterrasse. Das Abklettern ging uns gut von der Hand, und im Vergleich dazu war ab dem Waidringer Nieder ohnehin nur noch Schlendern angesagt.



  • Tourdatum: Mittwoch, 17.07.2019
  • Zeitbedarf: Hütte - Wehrgrubenjoch 1 Stunde, Wehrgrubenjoch - Mitterhorn gut 1,5 Stunden, Mitterhorn - Breithorn 1 Stunde, Abstieg ca. 1,5 Stunden
  • Höhenmeter: knapp 700

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