Plattkofel (2969m) über Oskar-Schuster-Steig

Wenn man schon mal 350km in die Dolomiten fährt, dann nicht wegen eines einzigen Berges, dachte ich mir und plante für den "Marmolatatrip" noch einen zusätzlichen Gipfel ein. Nachdem wir den überlaufenen Biz Boè wieder verworfen hatten, einigten wir uns schließlich auf den Plattkofel, einen Fast-Dreitausender mit alpinem Klettersteig.

Blick zurück zu Sella (links), Sellapass (unten Mitte) und Marmolata (rechts)

An der Toni-Demetz-Hütte öffnet sich der Blick ein wenig nach Nordwesten zur Seiser Alm

Nachdem wir ja die Marmolata erfolgreich bestiegen hatten, machten wir uns noch am selben Tag auf Richtung Sellapass, wo wir das Auto abstellten und über die Toni-Demetz-Hütte zur Langkofelhütte (2256m) wanderten, wo wir erstmal mit einem Schnapserl begrüßt wurden. Die überaus reizvolle Barecke konnten wir aufgrund der frostigen Temperaturen leider nicht mehr nutzen.


Nach einem leckeren Abendessen und einem weiteren Gratis-Schnapserl am Kachelofen verzogen wir uns ins Lager, das wir ganz für uns alleine hatten. Dank der gemütlichen Daunendecken war auch die Kälte gut auszuhalten und ich schlief trotz des tropfenden Wasserhahns sehr gut. Um kurz nach acht ging es dann am nächsten Morgen bei etwas trübem Wetter los.


Etwa eine Stunde später gelangten wir zum Einstieg, wobei als letztes Hindernis ein unterspültes Schneefeld gequert werden musste - nicht ganz einfach.


Hier zogen wir Klettergurt und Selbstsicherungsschlinge an, nur um dann festzustellen, dass der versicherte Teil nach den ersten Metern schon wieder vorbei war. Danach folgt ungesicherte Kletterei bis zum unteren zweiten Grad, allerdings befindet man sich dabei nicht im Absturzgelände. 


Immer wieder gibt es neben dem Kraxeln eindrucksvolle Ausblicke in die Langkofelgruppe zu bestaunen, die teilweise aufgrund der hereinziehenden Wolken noch eindrucksvoller waren.



Weiter oben gings dann wieder ans Stahlseil, wobei ich die Bewertung von B etwas für untertrieben halte. Ein B/C hat der Steig schon verdient. Insgesamt überwiegt aufgrund der vielen ungesicherten Stellen allerdings der Charakter einer Bergtour, für die man die nötige Erfahrung und Umsicht mitbringen sollte.




Der Gipfel bietet an klaren Tagen wohl eine Aussicht der Extraklasse, von der wir leider nicht sehr viel mitbekamen...



Sehr erheiternd war allerdings das ungeplante Bloggertreffen mit Ute, die mich dankenswerter Weise ansprach - ich war so sehr auf meine Gipfelbrotzeit fixiert, dass ich sie wohl nicht bemerkt hätte. Mehr oder weniger gemeinsam gings bergab - dem "Tatzelwurm" von Menschen entgegen, die sich den absolut langweiligen Hatscher des Normalwegs hoch schoben.


Der Rückweg zum Sellapass über den belebten Friedrich-August-Weg zieht sich ein wenig, doch wir freuten uns schon auf ein leckeres Essen, sodass noch genügend Motivation vorhanden war.


Und dieses bekamen wir dann auch: Köstlichste Knödel - der gelungene Abschluss eines erlebnisreichen Wochenendes!


  • Höhenmeter: Von der Hütte zum Gipfel 700, etwa genauso viel runter zum Sellajoch (lange Strecke!)
  • Zeitbedarf: Von der Hütte zum Gipfel ca. 2,5 Stunden, zum Sellajoch etwa 2 Stunden (ohne Pausen)
  • Felix hat die Tour hier beschrieben

Kommentare

  1. Wow das sieht wirklich nach einer starken Tour aus - tolle Bilder! Das Herbstwetter hat auch perfekt mitgespielt, oder?

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  2. Naja, das Wetter hätte noch etwas besser sein können (Stcihwort Aussicht am Gipfel ;) ), aber so oder so war es eine tolle Tour, die ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann!

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